Barfußwandern in den Allgäuer Alpen – Rauheck und Hählekopf

Barfußwandern in den Allgäuer Alpen – Rauheck und Hählekopf
Abstrakte Welt: ein fast blutroter Tümpel, dazu herbstliches Grün und etwas Himmelblau, abgedämpft durch den aufsteigenden Nebel über dem Oytal oberhalb der Käseralpe.

Was heißt barfußgehen, barfußlaufen oder barfußwandern? Jeder dürfte Bilder hierzu vor Augen haben: junge Leute, die barfuß durch die Straßen laufen, kleine Kinder, die im Sommer draußen auf der Wiese oder dem Rasen spielen. Wir alle kennen es beim Baden, am Strand, oder vielleicht auch nur in den eigenen vier Wänden. Eine Arbeitskollegin ist auch öfter barfuß im Dienst anzutreffen, ebenso der Chef in seinem Büro. In den Bergen treffe ich selten jemanden, der barfuß unterwegs ist. Barfußwandern in den Allgäuer Alpen dürfte für Fortgeschrittene sein. Oder es gehört einer vergangenen Zeit an. Mein Vater sprach oft davon, dass er als Bub mit seinem Vater barfuß über den Schwarzmilzferner am Heilbronner Weg gegangen sei. 

Barfußwandern – eine Frage der Übung?

Barfußgehen oder -wandern ist für mich mit Sommer verbunden. Zuhause hieß es immer, barfußzugehen oder sich ohne Schutz auf den Boden hinzusetzen sei nur in den vier Monaten ohne den Buchstaben R zu empfehlen. Oder ist alles eine Frage des Trainings und der Gewöhnung? Wer barfuß unterwegs ist, setzt sich intensiver den Elementen der Natur aus und damit vielfältigen Sinnesreizen. Er macht sich verletzlicher, spürt deutlich die Gegensätze von Kälte und Wärme. Wiederholtes Barfußlaufen härtet ab und lässt eine robustere Hornhaut heranwachsen, die wiederum die Möglichkeiten des Barfußwanderns in den Bergen erweitert.

barfußwandern in den Allgäuer Alpen
Barfußwandern in den Allgäuer Alpen: auf dem Weg zum Rauheck

Gefahren beim Barfußwandern

Schuhe erlauben uns, beim Gehen eher den Blick vom Boden zu heben und schweifen zu lassen. Vielleicht auch, zu träumen und in den Himmel zu blicken, während wir weiter gehen. Barfußlaufen ist immer mit einem Risiko verbunden. Auch wenn wir auf ebener Oberfläche gehen, könnte ein spitzer Stein oder eine Glasscherbe bei Unachtsamkeit uns an der Sohle verletzen. Beim Barfußlaufen muss man achtsamer sein, geht langsamer. Umso mehr, wenn das Gelände von hohem Gras bewachsen ist, bzw. Gras Äste oder scharfe Steine verdeckt. Im steilen Grasgelände kann man barfuß schnell ins Rutschen kommen, je nach Grasart.

Achtsamkeit ist auch gefragt, wenn Schlangen vermutet werden können. Mir ist zwar noch nie eine Kreuzotter begegnet, aber ihren Biss möchte ich nicht riskieren. Wenn ich also durch ein Moor laufe, oder im Gebirge in mittleren Höhen an steinigen Stellen vorbei komme, an denen die Sonne ansteht und viel Wärme absorbiert wird, bin ich achtsamer, egal ob mit oder ohne Schuhe. Bienen oder Hummeln sollten vielleicht auch bedacht werden, auch wenn sie leicht übersehen werden können.

Formen von Schrattenkalk
Karren- oder Schrattengesteinsformen an der Westseite des Hohen Ifens – nicht nur scharf, sondern auch ideale Wärmespeicher, die für Schlangen anziehend sein können.

Barfußwandern in den Allgäuer Alpen – zwei Tourenberichte

Wer die Bergwelt ohne Schuhe erkunden will, braucht sicher eine abgehärtete Sohle mir robuster Hornhaut. In vielen Gegenden sind die Gesteine scharfkantig, vor allem auch in den Allgäuer Alpen mit ihren reichen Kalkvorkommen. Allerdings gibt es hier auch die für das Allgäu typischen Grasberge, wie z. B. den Fürschießer oder das Fellhorn. Ich bin diesen Sommer zwei mal in den Allgäuer Alpen unterwegs gewesen, und dabei über längere Zeit barfußgegangen. Die erste Tour ging auf das Rauheck, die andere auf den Hählekopf und weiter über Berlingers Köpfle.

Der Weg zum Rauheck: Bilder ab der Käseralpe bis zum Hornbachjoch…

Barfuß aufs Rauheck (2384 m)

Es sollte ein herrlicher Tag werden bei strahlendem Sonnenschein am 20. Tag des Monats August. In der Früh fahre ich mit dem Fahrrad bis zur Käseralpe. Von der Sonne war aber nichts zu sehen. Lag der Wetterbericht falsch? Hängen neue Regenwolken, oder weilt die Nebelsuppe noch im Tal wegen den vielen Niederschlägen der vergangenen Tage?

Ich habe keine Eile und schiebe das Rad an den steilsten Wegabschnitten. Die Käseralpe liegt noch im Nebel um 8:45 Uhr, aber die Nebeldecke wird lichter. Bald fange ich die ersten Bilder mit der Höfats hinter dem Nebel ein. Vorbei an der Wildenfeldhütte geht es weiter durch ein großes Geröllfeld mit sehr großen Steinblöcken, die wohl von einem Bergsturz aus der Südwestflanke des Kleinen Wilden stammen. Unterhalb der Höllhörner geht es hoch zum Hornbachjoch, wo sich erstmals der Blick ins Hornbachtal und auf die Hornbachkette auftut. Auf der Jochspitz genieße ich die Sonne und die schöne Aussicht auf die umliegende Bergwelt, bevor es in leichter Kletterei weiter auf den Grünen Kopf geht.

Hier die Bilder vom Gipfel der Jochspitze oder kurz davor…

Bergschuhe ausziehen und barfuß weiter – das ist die Idee

Hier auf dem Grünen Kopf beginnt die Graswelt. Die Welt, die für meine Solen weich genug ist, dass mir der Gedanke kommt, meine Bergschuhe auszuziehen. Ich hatte lediglich vor, auf das Rauheck zu gehen und quasi den Talkessel an der Käseralpe zu umrunden. Dass daraus auch eine Barfußtour wurde, war nicht geplant. Ich bin froh über die wärmende Sonne und darüber, dass das Gras nicht allzu nass und kalt ist. Die Schuhe ziehe ich aus, als ich am Abstieg vom Grünen Kopf in Richtung Sattel zum Rauheck bin. Ich sehe vor mir eine längere Passage mit Wiesen und keinen, oder in der Nähe des Rauhecks mit nur wenigen Steinen. Ich kenne die Strecke nicht, auch nicht, was mich erwartet im letzten Anstieg zum Rauheck. Aber ich nehme mir vor, im weglosen Gelände so weit wir möglich barfuß zu laufen. Das geht erstaunlich gut. Disteln sind wenig, Steine kaum vorhanden. 

Barfußwandern in den Allgäuer Alpen: Die Passage, die ich ohne Schuhe gewandert bin…

Barfußwandern in den Allgäuer Alpen – im Steilgelände

Je steiler das Gelände wird, desto mehr muss ich aufpassen, einen guten Tritt zu erwischen. Barfuß im vielleicht nassen Gras zu laufen wird umso schwieriger, je steiler das Gelände wird. Sehr steiles Gelände, also Gelände über 40° steil, würde ich nur ungern barfußgehen, wenn das Gras nass ist. Wegen der Rutschgefahr. Aber auch ohne Tau oder Nässe eines vorausgegangenen Regens, weil manche Gräser ziemlich rutschig sein können. Aber ich bin ja nicht am frühen Morgen unterwegs. Die Sonne hat das meiste Tau schon verdunsten lassen. Eine andere Frage ist, ob ich nicht irgendwann genug habe von dem Steinkontakt, der in der Nähe des Gipfels häufiger und unangenehmer wird. Ich gehe weiter, die Schuhe sind mittlerweile am Rucksack befestigt. Zuletzt kommt auch noch die Kamera in den Rucksack.

Der letzte Aufstieg über den Nordostrücken ist dennoch gut machbar, auch wenn es aufpassen heißt, da eine kurze, sehr sehr steile, fast überhängende Passage zu überwinden ist. Von der Ferne aus hätte ich nicht erwartet, dass ich das barfuß bewältigen würde. Aber es waren immer gute Tritte vorhanden.

Luftige Höhen barfuß erklommen

Auf dem Gipfel des Rauhecks bietet sich ein herrlicher Rundumblick auf die Allgäuer Alpen, mit der Marchspitze, dem Großen Wilden, der Höfats, dem Fürschießer, der Krotten- und Öfnerspitze in unmittelbarer Nachbarschaft. Etwas weiter weg dann Hochvogel, das Allgäuer Dreigestirn, und die ganze Hornbachkette. Es ist mild und sonnig. Ich bin weiterhin barfuß und hole mein Essen aus dem Rucksack, eingeweichtes Müsli mit Äpfeln, wie so oft in den Bergen.

Barfußwandern in den Allgäuer Alpen: Barfuß auf dem Gipfel des Rauhecks…

Bilder vom Rückweg zur Käseralpe…

Der Abstieg über den Eissee – nicht länger barfuß, lieber die Sohlen schonen

Der Abstieg zurück, übrigens wieder mit Schuhen, verläuft über den Eissee und wieder an der Wildenfeldalpe vorbei. Ich wollte einmal am Eissee vorbei, daher nicht die Route über den Älpelesattel, den ich von früheren Touren her schon kenne. Unterwegs gibt es noch allerhand interessantes zu entdecken, und natürlich beeindruckt immer wieder der Blick zur Höfats hinüber. Mich fasziniert vor allem die unterschiedliche Färbung der Wassertümpel in der Nähe des Eissees. Aus der Nähe betrachtet, denke ich, handelt es sich um Algenwuchs, der zur rotbraunen Färbung der Wasseroberfläche führt. Auch der Nebel meldet sich zurück und hüllt bald das Tal wieder vollkommen ein. Bevor ich das Tal nach Oberstdorf zurückrolle, gibt es noch eine Einkehr auf der Käseralpe.

Barfuß auf den Hählekopf (2058 m)

Eine Woche später, wieder bei strahlendem Herbstwetter, geht es ins Kleinwalsertal, genauer gesagt zur Schwarzwasserhütte, und von dort barfuß auf den Hählekopf. Geplant ist eigentlich eine Tour vom Hählekopf außen rum über Berlingers Köpfle bis zum Ifengipfel, aber dazu später mehr. 

Sanftes Alpgelände zum Barfußwandern

Wieder lag im Illertal bei Aufbruch noch eine dicke Nebelsuppe, die im Kleinwalsertal immer dünner wurde, bis an der Auenhütte fast nichts mehr übrig war. Zügig geht es bis zur Schwarzwasserhätte, an der ich bei warmer Witterung wieder die Zustiegsschuhe ausziehe. Von dort geht es entlang des Weges zum Gerachsattel und weiter in Richtung Hählekopf. Ich steige aufwärts mit der Absicht, über den Südostrücken oder -grat zum Gipfel zu kommen. Wieder stellt sich die Frage, ob eine Begehung des Grates, den ich nicht kenne, ohne Schuhe möglich ist. Auf dem Weg dorthin komme ich zu einer alten und langen Steinmauer, die wohl zwei Alpgebiete von einander trennt. Eine kunstvoll aufgeschichtete Mauer, wie man sie vielleicht von Irland kennt. Im Allgäu gibt es so ein landschaftsprägendes Element sehr selten. 

Die Bilder der Barfußstrecke von der Schwarzwasserhütte bis zum Hählekopf…

Ein kurzer schmaler Grat…

Entlang der Mauer gehe ich auf dem Rücken bis zum ersten Vorgipfel. Ab da wäre Rücken das falsche Wort. Das Gelände wird steil und ein sehr schmaler Grat führt im felsdurchsetzten Steilgras weiter zum Gipfel. Von der Ferne sah es harmlos aus, doch das Gelände ist nicht zu unterschätzen. Der Fels hingegen ist für meine Füße akzeptabel und nicht scharf. Drei kurze Passagen müssen abgeklettert werden, bevor der Grat vor dem Gipfel wieder flacher wird und auch von Weidevieh betreten wird.

Barfußwandern in den Allgäuer Alpen auf einem kurzen schmalen Grat
Barfuß über einen kurzen schmalen Grat – hier der Blick zurück.

Mittagspause – barfuß auf dem Gipfel

Auf dem Gipfel gibt es eine Mittagsrast mit einem herrlichen Rundumblick auf den Hohen Ifen im Osten, Diedamskopf und Bregenzer Wald im Westen und Südwesten und die Berge des Kleinwalsertales im Süden und Südosten. Menschen sind keine am Gipfel, das Vieh weit weg unterhalb von Berlingers Köpfle. Nach einigen Aufnahmen von der Landschaft und Flora geht es weiter am äußeren Rand des Alpgebietes in Richtung Berlingers Köpfle und Ifersgunthöhe, oft entlang der Steilabbrüche, die äußerst steil nach West und Nord abfallen.

Barfußwandern in den Allgäuer Alpen: Vom Hählekopf zur Iferstgunthöhe: entlang von sehr steilen Abbrüchen…

An Stellen mit vielen Felsen oder Steinen unterwegs halte ich die Augen offen, ob nicht doch einmal eine Kreuzotter vor meine Augen kommt. Sicher, bis zum Hählekopf gibt es im flacheren Gelände kaum Fels, danach nimmt die Häufigkeit des Auftretens von felsigen „Inseln“ zu. In der Südostlage könnte an diesem sonnigen Tag vielleicht schon eine Schlange sich zeigen. Es kommt nicht dazu. Aber öfter sehe ich kleine rote Beeren, die ich gerne pflücke und esse: Preiselbeeren.

Barfußwandern in den Allgäuer Alpen – will ich genießen oder leisten?

Die Runde außen herum zieht sich und das Barfußlaufen dauert länger als erwartet. Mit Blick auf den Ifen frage ich mich bald, ob ich mir nicht zu viel vorgenommen habe, wenn ich vielleicht im Café an der Bergstation der Ifenbahn noch einen Kuchen essen will. Also halte ich mich ein wenig zur Eile an. Doch Eile und Barfußwandern in den Bergen verträgt sich nicht so gut. Ich hätte mir auch sagen können, ich genieße das schöne Wetter und lege mich eine Weile in die Sonne. Aber nein, der Herr wollte auf den Ifen.

Deswegen geschah es wohl, dass ich am Abstieg von der Ifersgunthöhe in einem unachtsamen Moment mit der Ferse auf einen Stein abgesetzt habe. Ich habe ihn zuerst mit dem Ballen betreten, ein Teil davon aber war unter dem Gras verborgen. Das war einer dieser karrenartigen Steine mit scharfen kleinen Graten, wie sie typisch sind für das Gottesackerplateau. Es war mir zwar nicht entgangen, dass die Steine, je näher ich dem Hohen Ifen kam, schärfer wurden. Aber unter dem Gras hatte ich keine Gefahr vermutet. Der Grund für diese scharfen Kanten und Ecken liegt in der Chemie des Gesteins. In einem Prozess der chemischen Verwitterung löst bei diesem Kalkgestein Regenwasser den Kalk aus und das Gestein kann dabei messerscharf werden.

Barfußwandern in den Allgäuer Alpen – das Ende der Fahnenstange

Es war nur ein kurzer Schnitt an der Seite der Ferse, aber tief genug, um eine blutende Schnittwunde zu hinterlassen. Mit meinem Verbandszeug klebe ich die Wunde ab und stille die Blutung. Aber damit wurde fraglich, ob mein Ziel an diesem Tag noch erreichbar sein würde. Riskieren, dass die Wunde wieder aufreißt und im Schuh weiter blutet, wollte ich nicht. Also sage ich mir, Schuhe an, und langsam zurück zum Auto. Ein bisschen sauer auf mich selbst bin ich schon und mit Genuss auf dem Rest der Strecke ist es erst einmal vorbei. Zu gerne wäre ich noch auf den Ifen gegangen. Außerdem sind solche Schnitte erfahrungsgemäß oft nicht gleich wieder zu. Das bedeutet Zurückhaltung für einige Tage. Aber es ist, wie es ist, und es soll mir eine Lektion sein.

Einen leckeren Kuchen und ein Bier gibt es als Trost auf der Ifersguntenalpe, einer kleinen Alpe mit einer Holzkapelle. Wenige Gäste lassen sich von den sympathischen Vorarlberger Wirtsleuten verköstigen, während hübsche und zutrauliche Ziegen im Schatten an der Hütte Abkühlung suchen.

Die restlichen Bilder von diesem Tag: zurück über die Ifersguntenalpe…

Schade, dass es nicht mehr gereicht hat für den Ifen. Aber ohnehin ist das Projekt Gottesackerplateau noch nicht abgeschlossen. Diese faszinierende Felsenwelt wird mich weiterhin in den Bann ziehen. Zurück zum Auto geht es – ohne weitere Blutung und mit Schuhen – über die Winterroute.

Eine wissenschaftliche Begründung für das Barfußlaufen

Etwa vier Stunden an diesem Tag dürfte ich barfuß unterwegs gewesen sein. Barfußlaufen tut einfach gut, vor allem bei warmer Witterung ist es eine überaus wohltuende Erfahrung. Aber es steckt mehr dahinter. Laut Clint Ober sind Schuhe mit Gummisohlen die destruktivste Erfindung, die der Mensche je gemacht hat (der Link führt zu YouTube, bzw. der Doku über Erdung: „The Earthing Movie: The Remarkable Science of Grounding“). Eine Mutter eines Freundes (native American people) in seiner Kindheit hat schon gesagt, „zieh deine Schuhe aus, sie machen dich krank.“ Später, nach einer Karriere in der Telekommunikationsindustrie und eigener Krankheit stieß er auf den Zusammenhang von ausreichender Erdung und Gesundheit. Nicht nur elektrische Geräte brauchen für ein stabiles Funktionieren ausreichende Erdung, sondern auch wir Menschen.

Vorbeugung von chronischen Erkrankungen: freie Radikale werden neutralisiert 

Kontakt mit der Erde ohne Gummisohlen bedeutet: negativ geladene Elektronen, die ursprünglich von der Sonne kommen, strömen aus dem Boden in den Körper ein und neutralisieren die bei unserer Lebensweise häufig im Körper vorhandenen freien Radikale. Wir sind ständig umgeben von elektromagnetischen Feldern und ihrer Strahlung, nehmen allerhand Giftstoffe auf, und erleben Entzündungen in unserem Körper. Unter diesen Umständen werden diese freien Radikale gebildet, die die Zellen unseres Körpers schädigen können. Deshalb sind entzündungsbedingte Krankheiten so verbreitet. Denn diese hochreaktiven freien Radikale in unserem Körper rufen Entzündungen hervor. Daraus kann ein Teufelskreislauf entstehen, weil Entzündungsprozesse wiederum mehr von diesen aggressiven Teilchen entstehen lassen. Chronische Entzündung aber führt zu vielen ernsten Krankheiten.

Barfußwandern den Allgäuer Alpen in der kalten Jahreszeit? Es gibt Alternativen

Die einen nehmen gezielt Quellen von Antioxidantien mit der Nahrung auf, andere suchen bewusst möglichst oft den Hautkontakt mit Mutter Erde. Weil es in kälteren Klimazonen im Freien nicht das ganze Jahr über möglich ist, genug Erdung zu erhalten, gibt es auch speziell entwickelte Produkte für Erdung, z. B. mit Silberfäden durchzogene Decken, Matten, Bettbezüge etc. Ich halte das für eine gute Idee und hab mir selbst so ein Teil gekauft. Bin gespannt auf die Ergebnisse.

Wie hältst du es mit dem Barfußlaufen oder -wandern? Schon mal in den Bergen ausprobiert? Was bedeutet Erdung für dich und deinen Körper? Kennst du einen extremen Barfußwanderer? Ich bin auf Martl Jung gestoßen, der barfuß die Alpen überquert hat.

PS: Ich übernehme keine Gewähr für die Richtigkeit der Ortsangaben oder für die Einschätzung der Schwierigkeit der Kletter- und Wanderstrecken. Jeder muss selbst wissen, wo seine Grenzen liegen.

 

Dieser Artikel hat 7 Kommentare

  1. Hallo Alban
    Wunderbare Bilder wieder…ich bin begeistert. Und danke dass mir durch Dich wieder bewusst geworden ist wie wichtig Barfuß laufen ist.Ich mach das normal sehr viel aber diesen Sommer habe ich wirklich wenig drangedacht.
    Herzliche Grüße
    Maria

    1. Danke Maria, ja, was Barfußlaufen alles in unserem Körper bewirkt, bin ich ja selbst noch am Entdecken. Aber auf jeden Fall freut es mich, wenn dich mein Beitrag inspiriert und dir gefällt.

  2. Barfußlaufen ist so kraftvoll. Ich bin den Jakobsweg barfuß gelaufen und war erstaunt über die gesundheitlichen und vitalen Veränderungen, die ich dadurch in meinem Körper gespürt habe. Ich habe mich extrem fit und wohl in meinem Körper gefühlt und bemerkt, dass meine Abwehrkräfte deutlich besser wurden. Während der Wanderung und auch in der Zeit danach hatte ich viel weniger Erkältungen. Leider hat das inzwischen nachgelassen, aber danke lieber Alban für die Erinnerung, dies wieder mehr in mein Leben zu integrieren.

    1. Danke Nicole. Ja, der Jakobsweg barfuß, das klingt toll. Dann vielleicht auch noch draußen schlafen, ein wirklich minimalistischer „Urlaub“. Damit verbinde ich eine Erfahrung einer tiefen und entspannten Verbundenheit mit der Erde und den Menschen, die zu einer anderen Wahrnehmung führt. Muss wunderbar sein. Ob dadurch Heilung oder Stärkung geschieht, weil du quasi höher schwingst, oder durch das Barfußlaufen an sich?

  3. Servus Alban,

    da hast Du eine wirklich beeindruckende Barfußtour gemacht. Tolle Bilder dieser faszinierenden Landschaft! An diesem schmalen Grat und den Klettereien wäre für mich wahrscheinlich Schluss gewesen. Respekt!

    Ein ebenfalls recht engagierter Barfuß-Bergwanderer ist Günther Wölfle, seines Zeichens Bergwanderführer. Er wohnt nicht weit weg in Kempten. In unserem Barfußblog hat er einen Artikel geschrieben:
    https://www.barfussblog.de/guenther-woelfle-barfusswanderfuehrer-allgaeu-suedtirol

    Außerdem hat er mit mir zusammen einen Ratgeber für dass Barfußwandern herausgegeben:
    https://www.barfussblog.de/ratgeber-barfuss-wandern-warum-und-wie/

    Ich kenne kaum jemand, der Menschen so für das Barfußgehen begeistern kann. Und er hat unfassbar robuste Fußsohlen. Der zieht bei felsigen Abstiegen keine Schuhe an, es sei denn, er kommt in absturzgefährliches Terrain. Der bekommt Sommer für Sommer mehr Barfußhöhenmeter zusammen, als Martl auf seiner Alpenüberquerung. Hängt er aber nicht an die große Glocke. 😉

    Zum Thema Erdung hab ich leider das Problem, dass ich eine naturwissenschaftliche Ausbildung habe. Meine Gedanken und Zweifel zu dem Thema sind ganz ähnlich wie die in diesem Quarks-Videopodcast des WDR:
    https://www.youtube.com/watch?v=UfeRE4kuBjs

    Auf der anderen Seite bin ich der Überzeugung, dass schon die reine Bewegung in der Natur starke gesundheitsfördernde Effekte hat.

    Ich freu mich auf jeden Fall auf weitere Barfußwanderberichte von Dir!

    Liebe Grüße aus dem Ostallgäu,

    Wolfgang
    http://www.barfussblog.de

    1. Danke Wolfgang, für deinen konstruktiven, ehrlichen Kommentar und deine Anerkennung. Wie schön, wenn wir alle, auf unsere je individuelle Weise, die Grenzen des Machbaren verschieben und unseren Horizont erweitern.
      Was das Thema Erdung angeht, bin ich offen. Für mich ist es erst einmal sehr plausibel, dass Ströme fließen, wenn Kontakt zum Boden besteht. Ob Schuhe heutiger Bauart dies verhindern? Ich weiß es nicht wirklich. Wenn ich an einen Weidezaun fasse, kriege ich einen ordentlichen Schlag ab. Genauso, denke ich, kommt es zu einem Ausgleich, wenn eine überschüssige Ladung in unserem Körper in die Erde abfließen kann durch den Hautkontakt mit dem Boden.
      Du bist skeptisch oder lehnst die Vorstellung der Erdung des menschlichen Körpers ab, weil du denkst, dass die Schuhe das Fließen von Strom oder elektrischer Ladung nicht verhindern können? Oder weil du denkst, dass freie Radikale im Körper keine positive Ladung haben, dass also kein Überschuss an positiver Ladung in unserem Körper ist? Oder denkst du, dass diese Ladung kein Problem darstellt?
      Ich muss das Video noch zu Ende anschauen, aber was genau ist dein Einwand?
      Herzliche Grüße aus dem Oberallgäu,
      Alban

  4. Hallo Alban,
    Ströme fließen, wann immer wir uns irgendwie „aufgeladen“ haben und mit irgendeinem Körperteil einen Leiter berühren. Mit den Händen beispielsweise. Die Entladung geht schlagartig. Es ist also völlig egal, ob wir Schuhe tragen oder nicht. Wenn Du barfuß an eine angeschlossene Weidelitze fasst, ist das „Erlebnis“ nur intensiver, weil der Strom schlagartig durch Deinen ganzen Körper (inkl. Herz!) fließt. Deshalb tragen Elektriker Schuhe, die sie vom Boden isolieren. Sonst wird es lebensgefährlich.
    Der Beitrag erklärt es eigentlich perfekt. Besser kann ich das auch nicht erläutern.
    Herzliche Grüße aus dem Ostallgäu,
    Wolfgang

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