Reines Holzschindeldach für Wendelin…

Die frisch renovierte Kapelle St. Wendelin in Untermühlegg

erstrahlt mit ihrem neuen Dach aus Holzschindeln, ein reines Holzschindeldach.

Reines Holzschindeldach – Holzschindeln als Baustoff

Holzschindeln sind ein traditionelles Material für die Dacheindeckung neben Stroh, Schilf und Grassoden, auch für die Wandeinkleidung wird es verwendet. Mit der zunehmenden Urbanisierung verlor es allerdings seine Bedeutung als Baustoff für den Dachbau, weil der Brandschutz mehr und mehr in den Vordergrund rückte. Traditionell gespaltene Holzschindeln sind sehr langlebig und können ein Dach bis zu 70 Jahre abdichten. Wer über Wald verfügte, hat die Holzschindeln früher wahrscheinlich selbst in der kalten Jahreszeit gespalten. Je nach regionaler Verbreitung kamen vor allem Lärche, Fichte, Kiefer und Weißtanne, aber auch Eiche und Kastanie zum Einsatz, in Nordeuropa sogar die Birke.

Gespaltene Holzschindeln sind sehr viel dauerhafter als gesägte, weil beim Spalten die natürliche wasserableitende Struktur des Holzes erhalten bleibt. Am besten ist es, wenn das Holz sehr langsam gewachsen und astfrei ist. Alle genannten Informationen stammen aus der verlinkten Zeitschrift „Restaurator im Handwerk“ (Ausgabe 1/2011, Seite 29-30) und wurden darin von Rainer W. Leonhardt zusammengetragen.

Ein bekanntes Beispiel für den Einsatz von Holzschindeln an modernen Bauten stellt die Chesa Futura von dem Architekten Norman Foster in St. Moritz dar. Auch in Sonthofen wurden gerade große Gebäude mit Fassaden aus Holzschindeln fertiggestellt. Als Baustoff sind sie heute wieder zunehmend beliebt, weil sie aus nachwachsenden Rohstoffen und regionalen Ressourcen stammen. Der Heimatgedanke und seine Bedeutung für die Tourismusindustrie dürfte auch eine Rolle spielen.

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Weitere Bilder von dieser Kapelle mit einem reinen Holzschindeldach: