Steinböcke

Steinböcke
Steinböcke suchen Zuflucht vor der Hitze

Steinböcke – die weiblichen Tiere werden Steingeißen genannt – sind mit den Ziegen verwandt und in vielen Gebieten der Alpen wieder anzutreffen. Im 18. Jahrhundert wären sie im Alpenraum fast verschwunden. Lediglich 100 Exemplare sollen noch im Gebiet des italienischen Gran Paradiso der Bejagung durch den Menschen entgangen sein. Durch gezielte Schutzmaßnahmen seit 1820 konnten die Bestände sich erholen und auf den heutigen Stand von ca. 40 – 45.000 Tieren anwachsen. Der Steinbock in den Alpen wird Alpensteinbock genannt. Daneben zählen zu den Steinböcken sechs weitere Unterarten, z. B. der Sibirische Steinbock oder der Iberiensteinbock. 

Steinböcke im Allgäu

In den Allgäuer Alpen am Heilbronner Weg und um den Großen Krottenkopf lebt auch eine Population. Die Tiere sind nicht so scheu wie Gämsen. Vielleicht liegt das an ihrem Gemüt, das ruhiger und gelassener zu sein scheint. Oder daran, dass es weniger von ihnen gibt und sie deshalb unter strengerem Schutz stehen. Auf jeden Fall tolerieren sie es eher, dass Menschen in ihre Nähe kommen. Empfindlich reagieren sie angeblich auf Gleitschirmflieger. Das könnte daran liegen, dass der Steinadler den jungen Tieren nachstellt und diese ein entsprechendes Fluchtverhalten (biologische Programmierung) entwickeln. Beim Anblick eines Objektes in der Luft, das einem großen Beutegreifer ähnelt, wird dieses aktiviert.

Die großen Hörner der männlichen Tiere sind sehr beeindruckend, verleihen ihnen geradezu majestätischen Charakter. Sie sind deutlich größer als die Hörner der weiblichen Tiere. Ein Steinbock mit großen Hörnern schmückt das Wappen des Kantons Graubünden.

Lebensraum der Steinböcke

Steinböcke leben nach meiner Erfahrung in größeren Höhen als Gämsen und sind erstaunliche Kletterkünstler. Dabei dringen sie in Regionen vor, in denen für mein Auge kaum Vegetation zu finden ist. Aber vielleicht suchen sie die Höhe wegen der Temperatur und nicht so sehr wegen dem Nahrungsangebot auf. Oder sie haben einfach Spaß am Klettern und der Bewegung im Fels. Die Temperatur dürfte den Ausschlag geben, weil die Steinböcke angeblich schnell überhitzen, da sie über wenig Schweißdrüsen verfügen.

Die folgenden Bilder zeigen eine Gruppe von Steinböcken, die ich zufällig antraf, d. h. ich habe nicht nach ihnen gesucht. Ich habe die Umgebung des Schwarzmilzferners erkundet und traf dabei ich auf diese Steinbockgruppe. Nach einem kurzen Moment des Schreckens oder der Überraschung blieben sie aber und fühlten sich nicht von mir bedroht. Ich nahm ein paar Bilder von ihnen auf und zog mich dann vorsichtig zurück.

 

Dieser Artikel hat 4 Kommentare

  1. Wunderschön! So ein Erlebnis ist auch etwas einmaliges.
    Once in a lifetime…

    1. Danke Philip, ja, auf jeden Fall. Ich denke, solche Begegnungen sind gar nicht so selten, aber auf jeden Fall fühlt es sich an wie ein Geschenk, dass die Tiere mich tolerierten.

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