Krass, krank, crazy…

Krass, krank, crazy…
Rot gefärbte Wetterkarten sollen vom kranken Klima sprechen. Hier färbt die Abendsonne das abstrakte Bild.

Die Kapriolen des Wettergeschehens, das Kommen und Gehen des Winters verderben oder vereiteln wohl so manchem Wintersportler den Spaß am Schnee in dieser Saison. Es gibt immer noch deutlich weniger Schnee als in anderen Jahren, auch in den Hochlagen an der Alpennordseite. Dafür war es immer wieder zu warm, und die Niederschläge fielen z. B. in Oberstdorf bisher deutlich geringer aus. Bezogen auf Dezember und Januar und je nach dem, welches 30-Jahre-Intervall man als Vergleich wählt, waren es zwischen 15 und 36% weniger im Vergleich zum langjährigen Mittel. Wetter und Krankheit bestimmen auch meinen Aktivitätsradius und meine Motivwahl mit.

Krasses Winterwetter

Während auf den mit Kunstschnee präparierten Pisten sich vielleicht noch mehr Menschen als in anderen Jahren tummeln, müssen Skitourengänger mit dem Vorlieb nehmen, was das Wetter erlaubt. Zu wenig Schnee, schlechte Schneequalität, hohe Lawinengefahr – wer suchte da nicht nach Zielen weiter im Süden oder im Osten? Wie schnell sagen wir heutzutage angesichts solcher Zustände: „krasses Wetter“ oder „echt krass“? Die meisten Menschen schieben solche Phänomene auch dem anthropogenen Klimawandel zu.

Schnee, wie gewonnen, so zerronnen…

Wetter und Krankheit – gebremste Winterfreude, gebremste Kreativität

Die Steigerung von „krass“ könnte auch „krank“ sein. Ich selbst war im Januar und Februar drei Wochen „erkältet“ und nicht in der Lage in die Berge zu gehen. Eine ziemlich hartnäckige Erscheinung, für die es für mich keine körperliche Erklärung gibt. Mir fällt es sehr schwer, für so lange Zeit zum Nichtstun verurteilt zu sein. Mich schonen und im Bett bleiben, Tee trinken und gurgeln – was soll das alles, wenn nach ein paar Tagen von Besserung kaum die Rede sein kann?

Wetter und Krankheit: was ist und was verursacht Krankheit?

Manch einer mag sich fragen, ob die Erde krank ist angesichts der Klimaschwankungen oder Klimaerwärmung. Wer Wetter und Krankheit nur auf der stofflichen, physischen Ebene betrachtet, der schluckt Tabletten, trinkt Tee oder dergleichen, oder, im Falle des Klimas, versucht die CO2-Emissionen stark zu reduzieren. Was aber, wenn gar Wetter und Krankheit nicht auf der Ebene des Körpers, sondern auf der Ebene des Geistes verursacht werden? Dann kann man noch so viel Tee trinken oder Tabletten schlucken, oder fossile Brennstoffe einsparen. Man versucht damit lediglich Symptome zu beseitigen, deren Ursache bleibt aber unangetastet. Nicht alles, was wir als Krankheit sehen, ist Krankheit. Wir brauchen auch Phasen der Ruhe, der Erholung, der Entgiftung und Entschlackung und des Neuaufbaus. Das nimmt Zeit und Kraft in Anspruch, die ich im Alltag all zu gerne anderen Dingen widme. Damit bin ich nicht alleine.

Zwang zur Produktivität

Wurden wir nicht fast alle darauf getrimmt und trainiert? Wir sollen produktiv sein, auf dem Laufenden sein, Information sammeln, aktiv sein, am Leben teilnehmen. „Geben ist seliger als nehmen“ (Apg 20,35). Faul sein, nichts tun gilt als weniger wertvoll oder gar assozial. Die Menschen opfern sich für andere auf, weil man ihnen über Jahrhunderte eingebleut hat, dass man Opfer bringen muss, um ein guter Mensch zu sein. Das sind kranke Ideen, Gedanken der Lieblosigkeit. Wir tun gut daran, sie ins Licht zu holen und loszulassen. Wir brauchen sie nicht mehr.

Klimawandel – Krankheit, Wahn oder Evolution?

Was, wenn die Erde nicht krank ist, sondern mit ihrem Klima einen evolutionären Prozess vollzieht und dadurch zu einem neuen Gleichgewicht findet? Ob die Anstrengungen der Menschen darauf irgendeinen Einfluss haben werden? Wem dienen die vielen Mühen, CO2 zu reduzieren? Sollte man auch hier der Spur des Geldes folgen? Ist es vernünftig, gerade den Menschen, die uns in Sachen Corinna drei Jahre nach Strich und Faden belogen haben, und die jetzt in Sachen Klima wieder für die striktesten Maßnahmen und gegen Russland für die härtesten Gegenschläge plädieren, zu vertrauen und zu folgen? Wohl kaum.

Loslassen um zu heilen

Ich darf lernen, loszulassen, meine Ziele bewusst selbst zu bestimmen anstatt sie mir von anderen vorgeben zu lassen. Ich darf lernen, dass ich wertvoll bin unabhängig davon, wie produktiv ich bin. Es ist gut zu ruhen, nichts zu tun, den Geist schweifen zu lassen, mich nach einer Phase der Anstrengung zu entspannen. Dem alten Programm nach mag dies bedrohlich erscheinen, vielleicht sogar existenzbedrohend, aber dem Leben dient dieses Programm nicht. Ich darf lernen, es anzunehmen, wenn ich krank bin, anstatt mich dagegen zu stemmen um möglichst schnell wieder fit zu sein. Was wenn das ganze Getue um Einsatz und Fitness gerade die Genesung in die Länge zieht? Kann Angriff gegen einen selbst Gutes bewirken? Was anderes aber ist es, wenn ich mir nicht gestatten kann, für ein paar mehr Tage Ruhe zu brauchen und nichts zu tun?

Die Bäume im Wald würden wohl sicher empfehlen, mir mehr Ruhe zu erlauben.

Balance finden oder Zeit verschwenden

Der Betrieb einer Webseite wie dieser ist auch eine Herausforderung in dieser Hinsicht. Da ist ein Bedürfnis und ein Bemühen, mehr Verbreitung zu finden, mehr Zuspruch oder Kommentare zu erhalten. Was muss ich dafür tun? Das alte Programm sagt, mehr Artikel veröffentlichen, mehr schreiben, mehr auf anderen Blogs kommentieren usw. Schnell hat der Tag nicht genug Stunden für all diese Möglichkeiten und die tieferen inneren Bedürfnisse bleiben auf der Strecke. Viele Stunden am PC, die scheinbar produktiv sind, aber doch nur die eigene Zeit verschwenden, vor allem auf Plattformen wie Twitter und Facebook. Ich weiß ein Lied davon zu singen.

Wer aber seine tiefen inneren Bedürfnisse und „Baustellen“ nicht beachtet und sie angeht, der setzt sich der Gefahr aus, zu zerbrechen, einen Burn-out zu erleiden, oder verrückt zu werden. Je nach Intensität der eigenen ungeheilten und angstvollen Programme im Geist sind wir mehr oder weniger belastbar unter Stress. Nicht nur erfahren wir dann weniger Lebensfreude, sondern wir manifestieren weitere Probleme, bis wir uns der Heilung widmen. Insofern hat jede „Krankheit“ eine Botschaft, und ist Krankheit ein Weg zu mehr Offenheit, Lebensfreude und Glück, wenn wir ihn bereitwillig annehmen und gehen. 

„Gesundheit ist innerer Frieden“

„Egal, an welche Lügen du auch immer glauben magst, sie sind unerheblich für das Wunder, das sie alle mit derselben Leichtigkeit heilen kann. Es unterscheidet nicht zwischen Fehlwahrnehmungen. Es geht ihm einzig darum, zwischen Wahrheit auf der einen und Irrtum auf der anderen Seite zu unterscheiden. Einige Wunder mögen größer erscheinen als andere. Erinnere dich aber an den ersten Grundsatz dieses Kurses: Es gibt keine Rangordnung der Schwierigkeit bei Wundern. In Wirklichkeit bist du von allen Äußerungen mangelnder Liebe vollkommen unberührt. Diese können von dir selber und von anderen stammen, sie können sich von dir anderen gegenüber zeigen oder von anderen dir gegenüber. Frieden ist eine Eigenschaft in dir. Du kannst ihn nicht außen finden. Krankheit ist eine Form der äußeren Suche. Gesundheit ist innerer Frieden. Er macht es möglich, dass dich ein äußerer Mangel an Liebe nicht erschüttert und du dadurch, dass du Wunder akzeptierst, fähig bleibst, die Zustände zu berichtigen, die von einem Mangel an Liebe in anderen herrühren.“ (Ein Kurs in Wundern, Kapitel 2.I.5, S. 18, 3. Auflage 1997)

Die Bilder der letzten Wochen sind ein Spiegel dessen, dass ich kaum oder gar nicht in den Bergen war, sondern nur in der näheren Umgebung auf kürzeren Spaziergängen meiner Kreativität nachging. Nicht in aller Herrgottsfrühe, und bei spektakulärem Wetter, sondern oft in den späten Nachmittagsstunden. Dabei komme ich immer wieder zurück auf die Technik der bewegten Kamera bei Belichtungszeiten von einer oder zwei Sekunden. Ich liebe diese abstrakten sanften Formen und die weichen Farben, die dabei oft entstehen. Wie schön, dass es vor der Haustüre immer noch so viel zu entdecken und neu zu sehen gibt, Wetter und Krankheit sei Dank.

 

Dieser Artikel hat 11 Kommentare

  1. Lieber Alban,
    danke für deine Ehrlichkeit ?

    Guter Artikel, tut mir gut ?

    Liebe Grüße
    Gisela Werner

  2. Was ein Geschwurbel…

    1. Der Beitrag, hat deinen abwertenden Kommentar nicht verdient, finde ich. Tut nur weh…

  3. Danke lieber Alban für diesen wunderbaren Artikel und Einblick.❤️

  4. Lieber Alban, vielen Dank, hat mir gut getan, deinen Artikel zu lesen und spricht mich sehr an. Bleib dran. lieben Gruß Rainer

  5. Ja, Alban, du sprichst mir aus der Seele! ich bin auch so eine 180%ige, die mit dem inneren Antreiber im Nacken bis zur totalen Erschöpfung weiter gekämpft hat. Bis gar nichts mehr ging. Mein Körper mich gezwungen hat, mir die Ruhe zu erlauben, die meine Seele dringend brauchte. Für mich ist Integration der Schlüssel, eine innere Arbeit, die mich heilt und transformiert.

    1. Danke Sabine, ja, das ist es. Wir alle haben unsere Themen und Bündel, die wir aufschlüsseln wollen um daraus zu lernen und geheilt daraus hervor und weiter zu gehen.

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