Die Wüste kommt zu uns

Die Wüste kommt zu uns
Steinernes Meer oder weiße Wüste?

Wüste als Zuflucht oder Schrecken?

Die Wüstenväter waren Männer, die die Wüste aufsuchten,
um Zuflucht, inneren Frieden und Gott zu finden.
Heute ist die Wüste vielleicht mehr denn je das Schreckgespenst der Menschen,
steht sie doch für das, was die Menschen fürchten,
wenn der Wandel des Klimas auf der Welt wie behauptet voranschreitet.
Demnach würden sich lebensfeindliche Landschaften auf diesem Planeten ausbreiten,
weil es an Niederschlag fehlen und zu heiß sein werde.
Die Wüste kommt zu uns, tagtäglich in den Zeitungen und Massenmedien.
Doch wer weiß, ob stimmt, was manche Prognosen an die Wand malen?
Wer weiß, ob die Wissenschaft dieser Prognosen so unabhängig ist, wie sie sich gibt?

Ein der Natur und sich selbst entfremdeter Mensch verwüstet seine Lebenswelt 

Der Mensch kann mit seiner Lebensweise die Ausbreitung von Wüsten beschleunigen,
aber auch verlangsamen oder die Bildung von Wüsten gar rückgängig machen.
Wüsten sind meist Gebiete, aus denen der Mensch sich fast ganz zurückgezogen hat.
Sie sind unberührt, rau, karg, oft von erhabener Schönheit,
die von Extremen oder großen Gegensätzen geprägt sind.
Extreme Trockenheit, riesige Weiten, absolute Stille,
große Hitze bei Tag, klirrende Kälte bei Nacht fallen mir ein.

Vielleicht meine ich insgeheim, dass Gott am ehesten da zu finden sei,
wo wenig oder keine Menschen sind, in Wüsten und in den Bergen.
Unsere Menschenwelt gibt uns dafür oft genug Anlass.
Wir haben uns selbst eine Wüste geschaffen,
eine Wüste der endlosen Suche nach dem vermeintlichen Glück,
eine Wüste der Sicherheit und Sinnlosigkeit.
Wüsten riesiger Städte mit ihren Betonbauten, ihrem Lärm und Enge.
Eine Wüste neuerdings, die immer stärker totalitäre Züge annimmt.
Der freie Wille des Menschen wird geleugnet oder abgesprochen
und Gewalt und Willkür ersetzen Recht und Gesetz.

So viele Menschen wirken dabei mit und begehren nicht auf,
wenn es jetzt heißt, dass allen Menschen die Nadel angesetzt werden soll.
Eine gottlose Wüste, könnte man meinen.

Wüste oder Krise als Chance

Der Begriff „Wüste“ wird auch verwendet, um jemanden ins Abseits zu stellen:
in die Wüste schickt man ihn dann.
Aber der, der sich ihr stellt,
der die Einsamkeit annimmt und still wird,
der der Welt die Aufmerksamkeit entzieht und sich nach innen wendet
und sich auf seine eigenen Stärken und Ressourcen besinnt
kann ein neues Leben finden.

Möglicherweise entdeckt er, dass er nicht in der Wüste verloren ist,
dass er im Gegenteil sicher ist, geborgen und unfehlbar geführt wird.
Sein Leben erhält einen Sinn und kann voller Freude sein.
Wird er im Dunkeln bangen, voller Angst vor dem Wolf oder dem Virus?
Wohl kaum, er wird vielmehr das Licht sehen, die Freude, die Stärke, den Frieden.
Er wählt das Licht und Leben, und nicht die Angst.
Er investiert sein Leben, seinen Geist, seine Wachheit in das, was ihm Frieden und Freiheit mehrt.

Die Wüste kommt zu uns: Blutregen auf dem Gottesacker – Naturereignis oder Omen?

Landschaften wie das Gottesackerplateau im Oberallgäu mit ihrer wilden Weite
teilen für mich Eigenschaften einer Wüste.
Vielleicht ist es die Stille, die Weite, die bizarre Formenwelt.
Jetzt hat diese Schneelandschaft Besuch erhalten aus der Wüste Sahara.
Viel Staub wehte in große Höhen und lag bei uns in der Luft,
filterte das Licht gelb bis rot, und regnete als „Blutregen“ ab.
Er verschmutzte nicht nur unsere Autoscheiben und trübte Solaranlagen.
Manchem mochte es erscheinen, etwas Schlimmes liege in der Luft.
Etwas bisher nie Sichtbares komme zum Vorschein und ruft nach unserer Entscheidung.

Schicksalsfragen: Die Wüste kommt zu uns oder die Wüste verlassen?

Wie auch immer, drängende Fragen tun sich vor uns auf:
Wollen wir frei sein, wollen wir Frieden, wollen wir die Wahrheit?
Oder wollen wir weiter klein, voller Angst und Sünden sein,
und unsere Verantwortung, unser Leben abgeben an lebensfeindliche Systeme und Kräfte?
Kräfte, die uns regeln und managen und unsere Leistung abgreifen und in dunkle Kanäle schieben.

Entscheiden wir uns Tag für Tag, Sekund um Sekund,
die Freude, das Licht und den Frieden in uns und in allen Dingen zu sehen,
oder entscheiden wir uns für die Angst
um auf das Böse, das Dunkle, Trennende zu schauen
und die Verzweiflung zu nähren?
Eine Wüste ist eine Wüste ist eine Wüste.
Es gibt nur eine Alternative: die Wüste verlassen.

Die Wahl liegt immer bei uns. Oft vergessen wir das.
Aber wir alle wollen frei sein. Deshalb steht die Wahl immer schon fest.

Die folgenden Bilder stammen von Skitouren auf das Toreck und das Gottesackerplateu an zwei aufeinander folgenden Tagen im März 2022.

 

Dieser Artikel hat 3 Kommentare

  1. Alban, ich bin so wieder so begeistert von diesen wundervollen Fotos und em ebenso großartig wie inspirierenden Text den du dazu geschrieben hast. DANKE!

  2. Lieber Alban, ich bin echt paff. Deine Worte sprechen mich so an und zeigen mir, auf dem Weg zu sein, wo immer er mich hinführt. Ganz vielen Dank dir. Herzlichen Gruß Rainer

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